Farbübergang


Von A nach B – auf dem kürzesten oder auf dem schöneren Weg?

Ermitteln Sie eine Farbentwicklung zwischen zwei Farbtönen, erzeugen Sie Übergänge - aufgrund der wahrnehmungsbezogenen CIELAB-Definition werden diese als harmonisch empfunden.

Grundsätzlich gibt es zwei Berechnungsmöglichkeiten, eine über die Lab-Werte und eine über die HLC-Werte. Beide führen zu sinnvollen, aber unterschiedlichen Ergebnissen.

Nehmen wir zwei Farbtöne, zwischen den ein geeigneter Übergang gefunden werden soll. Insgesamt sollen es n Farbtöne sein.

Berechnungsweise in Lab oder HLC

Die Schrittweite in L, a und b ergibt sich aus der Differenz der beiden Werte der Anfangs- und Endfarbe, dividiert durch die Anzahl gewünschter Farben minus 1. Diese Schrittweite wird zum Anfangswert hinzugezählt, bis der Endwert erreicht ist.

Die Berechnung in HLC geht genauso, nur dass man hier statt der Lab-Werte die HLC-Werte verwendet.

welche Berechnung ist vorzuziehen?

Die erste Berechnung erzeugt eine gerade Linie im CIEL*a*b*-Farbraum. Bei zwei gegenüberliegenden Farben wird auch der Graubereich durchlaufen. Die zweite Berechnung verbleibt im Helligkeits- und Sättigungsniveau der beiden Farben, sie "umkurvt" den Graubereich und enthält bei weiter auseinander liegenden Farben auch weitere Grundfarbtöne (im Beispiel oben: Violett oder Grün-Gelb).

  • Falls die Farben im Farbkreis weiter auseinander liegen und man den Übergang möglichst neutral halten und keine neuen Farbreize schaffen möchte, ist die erste Berechnung sinnvoller.
  • Die zweite Berechnung dürfte vor allem in Frage kommen, falls es um einen lebendigeren Gesamteindruck geht und falls auch die Zwischenstufen eigene Attraktivität mitbringen sollen.

Eine passende Analogie ist das Auto fahren. Mal möchte man auf der Autobahn möglichst einfach und schnell von A nach B kommen, mal bevorzugt man die Landstraße, die "schönes Fahren" und attraktive Zwischenstationen verspricht.