Farbe ist ein Gefühlserlebnis in uns. Ebenso wenig wie unsere Gefühlswelt von der Natur geometrisch konstruiert wurde, ist eine ideale Beschreibung derselben ein gleichmäßiger Doppelkegel, Zylinder, Kegel, Würfel, Rhomboeder...
Verschiedene Farbtöne haben von Natur aus eine unterschiedliche Helligkeit. Blau ist z.B. dunkler als Gelb, daher sollte ein starkes Gelb im Farbraum höher liegen als ein starkes Blau. Manche Farbtöne (z.B. Orange) gibt es in weitaus intensiverer Form als andere, sie reichen daher sinnvollerweise im Farbraum weiter nach außen.
Nein. Die Berechnungsformeln tun zwar so, auch z.B. Photoshop, wo man z.B. für L=0 a- und b-Werte von über 100 eingeben kann. Dies ist aber großteils unsinnig, denn wie soll dieses buntgesättigte Schwarz aussehen? So wie Photoshop es zeigt?
Schwarz kann nur eine einzige sinnvolle Buntheit (Sättigung) aufweisen (a=0;b=0). Ebenso verhalt es sich bei Weiß. Ähnlich muss es auch bei dunklen und hellen Farben sein, diese sollten nur niedrige Werte in a und b annehmen können.
Die maximale Buntheit ist je nach Basisfarbton Hue sehr unterschiedlich – im Gelbgrün- und Violettbereich liegt sie bei ca. 140, im Rot- und Blaubereich hingegen um 80. Dies liegt in unserer Wahrnehmung, der unterschiedlichen Empfindlichkeit für unterschiedliche Wellenlängenbereiche des sogenannten „Normalbeobachters“ begründet.
Reale Farben füllen nur ca. 1/4 des Lab-Koordinatenraums aus. Von den 16,7 Mio möglichen Lab-Variationen sind nur ca. 4 Mio reale Farbtöne. Dies ist aber nicht sehr problematisch für die Sinnhaftigkeit der Lab-Definition, denn wir können sowieso nur ca. 2 Millionen Farbtöne unterscheiden.
Ja und nein. Man kann ihn als Würfel darstellen, dann sind die inneren Übergänge nicht gleichmäßig für unser Empfinden. Stellt man ihn im CIELAB-Koordinatensystem dar, wird der Würfel wahrnehmungsgerecht verzerrt.
Als "Gamut" wird der von einem Ausgabeverfahren darstellbare Farbbereich bezeichnet. Die Farben des CMYK-Offsetdrucks reichen längst nicht bis zu den Spektralfarben – ein sattes Orange kann z.B. im Vierfarbdruck nicht überzeugend gedruckt werden. Der RGB-Gamut ist zwar größer, reicht aber auch nicht bis zu den Spektralfarben.
Die Adobe Creative Suite Farbauswahl zeigt, ob eine Farbe außerhalb des eingestellten Gamuts liegt.
Man kann grundsätzlich in Frage stellen, ob sich Farbe überhaupt berechnen lasst, denn sie ist ein Gefühlserlebnis. Sind unsere inneren Befindlichkeiten nicht starken Schwankungen unterworfen und bei jedem von uns ganz anders?
Als Schwäche des CIELAB Modells wird einerseits die Unterrepräsentanz im Gelb-/Orangebereich genannt. Zweitens auch die Tatsache, dass ein Delta-E-Wert im Pastellbereich für unser Empfinden weit schwerer wiegt als bei dunklen Farbtönen.
Trotzdem stellt CIELAB den heute besten verfügbaren Kompromiss für ein Farbmodell dar.
CIELAB konnte sich als Berechnungsgrundlage in der Farbmessung und Farbprüfung durchsetzen. Seit Jahrzehnten kann man in den wichtigsten Gestaltungs-Softwares Lab-Farben eingeben. Das CIELAB-basierte ColorManagement ist in Macintosh und Windows fest verankert.
Heute basiert quasi jeder per Computer vorbereitete Offsetdruck auf einer CIELAB-Umrechnung der Farbräume. So zeigt uns jedes hochwertige Druckerzeugnis aufs neue, dass CIELAB gute Farben erzeugt.
Das NCS-Farbmodell verfolgt keinen mathematischen, sondern einen empirischen Ansatz. Zahlreiche Probanden wurden in den 1930er Jahren nach ihrer Farbwahrnehmung befragt. Ergebnis ist der NCS-Farbraum.
Dieser sinnvolle Ansatz hat den praktischen Mangel, dass NCS nur über Lab-Farbwerte berechenbar wird.
Zweitens ist NCS in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entstanden. In unserer heutigen, von anderen optischen Reizen geprägten Welt ist die Farbwahrnehmung sicher anders als im damaligen Schweden, dem gemütlichen Land der Walder und Seen.
Drittens wird NCS trotz der Wahrnehmungsbasis als geometrisch regelmäßiger Doppelkegel gezeigt und setzt hierbei ein mittleres Blau auf die gleiche Helligkeitsstufe wie Gelb – Blau ist aber in unserer Empfindung dunkler als Gelb!
Viertens wird die Entstehung der NCS-Systematik nirgendwo wissenschaftlich exakt dokumentiert.
In der Vergangenheit haben schon viele das "perfekte" Farbmodell gefunden. Die obengenannten sind heute ungebräuchlich oder ganz in Vergessenheit geraten. Streng geometrische Modelle sind ganz abzulehnen – unsere Gefühlswelt ist nicht geometrisch konstruiert.
Die Farbreihen dieser Farbsysteme basieren auf der Variation von Pigmentanteilen. Dies hat mit Systematik im Sinne der Wahrnehmung meistens nur wenig zu tun.
Alle drei Farbsysteme sind auf CIELAB-Basis in HLC (=LCH bei Caparol) definiert, es gibt aber Unterschiede.
RAL DESIGN: ein Lackfächer mit einer ebenfalls systematischen CIELAB-Übersicht (DeltaE=10 oder 5), es klaffen aber Lücken in dunklen Farbbereichen.
Der Caparol 3D Lackfächer durchläuft den Farbraum nicht systematisch, sein Schwerpunkt liegt auf Pastellfarben und Gelb-Beige-Orange für die Fassadengestaltung.
Die RGB/CMYK/Hex-Farbwerte zur Anwendung am Computer enthält nur unser Fächer. Auch bezieht sich nur unser Fächer auf die im grafischen Gewerbe übliche Lichtart D50, die anderen beziehen sich auf D65.
Hohe Ähnlichkeit zu unseren Fächern weist auch das in den 80er Jahren erschienene, mittlerweile aber in Vergessenheit geratene "Eurocolor" System auf.
Gar keiner - nur die Reihenfolge ist unterschiedlich.
L*C*h° (auch: LCH) entspricht der CIE-Notation und wird von vielen Farbmessgeräten angezeigt. Die von uns verwendete Reihenfolge HLC ist verständlicher, denn sie entspricht unserer Intuition bei der Farbauswahl nach: Hue - Lightness - Chroma = Farbton - Helligkeit - Sättigung.
Im amerikanischen Sprachraum wird auch die Reihenfolge HCL verwendet.
Die Parameter wurden so gesetzt, dass jeder Anwender übereinstimmende Farben erzielen kann.
Wir waren zwei Jahrzehnte lang fester Softwarepartner des RAL-Instituts (RAL-Farben) – die RAL DIGITAL Software stammt von uns. Daneben haben wir auch für HKS, Brillux, NCS, Evonik, Schmincke und 3M Softwarelösungen hergestellt.
Am bekanntesten ist unser DIGITALER FARBATLAS, eine Vergleichs-und Harmoniensoftware rund um ca. 300 Praxis-Farbsysteme, die wir seit ca. 10 Jahren herausgeben.
Gegenfrage: Sind sie das?
Viele Farbenhersteller verschenken Farbmuster als Werbung für das eigene Sortiment. Man zahlt später, beim Kauf der Farbe, doppelt "drauf".
Die CIELAB-Farbfächer sind eher vergleichbar mit denen anderer qualifizierter Fächerhersteller (Pantone, RAL, NCS), bei denen die Farbmuster ebenfalls nicht kostenfrei erhältlich sind - im Gegenteil, diese sind weitaus teurer.
Es wurden keine Kompromisse bei der Qualität des Drucks gemacht. Andrucke und Korrekturläufe wurden in mehreren Druckereien gefahren.
Die CIELAB-Fächer sind nicht teuer – im Gegenteil – mit ihnen kann stark gespart werden: die Kosten anderer Fächer, Farbsystem-Softwarekosten, der Arbeitsaufwand für Farbsuche und Farbvergleiche...
Den Kostenvorteil des Offsetdrucks sowie den einer schlanken Firmenstruktur geben wir an Sie weiter.
Die Drucktechnik hat in den letzten Jahren große Fortschritte betr. Farbgenauigkeit gemacht (PSO, Auto-Zonen-Farbsteuerung). Wir haben die Fächer bei einem der führenden deutschen Druckdienstleister unter hohem Aufwand und in enger Absprache mit der Forschungsgesellschaft Druck (FOGRA e.V.) drucken lassen. Auf diese Weise erreichen wir ein ΔE76 von 3,91 zu den angegebenen Lab-Farbwerten.
Die Fächer stellen keine absolute CIELAB-Farbreferenz dar. Diese kann es nicht geben, denn das Gefühlserlebnis Farbe widersetzt sich der absoluten Quantifizierbareit. Auch die besten Farbmessgeräte bringen ΔE-Abweichungen von 1-2 untereinander mit sich.
Mit anderen Worten: Man kann die Fächer ohne Probleme zur Entscheidungsfindung beim Kunden oder auf der Baustelle verwenden.
Wenn Sie Lab-Farbwerte in Photoshop unter den genannten Einstellungen eingeben, erhalten Sie RGB- und CMYK-Farbwerte, die oft um den Betrag 1, seltener auch um 2-3, abweichen. Es sind Rundungsfehler von Photoshop, die daraus resultieren, dass dort in 8 Bit (jeweils 256 Stufen für L/a/b) gerechnet wird, wobei Nachkommastellen zu wenig Berücksichtigung finden. Dieser Fehler pflanzt sich in die RGB/CMYK-Berechnung fort.
Mit anderen Worten: die RGB/CMYK-Werte unserer Fächer sind noch etwas genauer als diejenigen in Photoshop!
Das Problem ist vernachlässigbar, denn in der Praxis der Druckerei (CMYK) oder Online-Gestaltung (RGB) führen Werteabweichungen von 1-2 zu keiner entscheidenden Farbverschiebung.
Hätten sie keine, würden wir sie nicht herstellen. Es gibt ja hunderte Alternativen.
Kurz gesagt: er ist einfacher, informativer, überzeugender. Echte Kostensenkung bei geringer Investition!
Zunächst die leicht verminderte Exaktheit des Offsetdrucks gegenüber Lackdruck - siehe oben.
Zweitens ist der CMYK-Gamut gegenüber Lackfarben etwas eingeschränkt. Hiermit kann z.B. kein leuchtend-kräftiges Orange dargestellt werden. Andererseits stehen im Hellblaubereich kräftigere Farben als in vergleichbaren Lackfächern zur Verfügung.
Jein. Der Fächer durchläuft den gesamten Farbraum lückenfrei. Sehr grelle Farbtöne (Signalfarben, Leuchtfarben) enthält er aber nicht, da diese im Druck nicht erzeugt werden können.
Der Schutz vor Nachahmung bezieht sich auf: "Farbfächer mit Farbwerten zur Computeranwendung - systematische Übersicht über einen Farbraum mit jeweiligem Farbfeld und jeweiligen Computer-Farbwerten (Lab, RGB, Hex, CMYK, LCH bzw. HLC) - aufbereitet als handlicher Farbfächer" (Originaltext der Urkunde).
Das CIELAB-Farbmodell an sich ist mathematisch definiert und daher nicht geschützt.
Jeder Baumarkt ist in der Lage, HLC-Farben anzumischen, denn in den Mischanlagen sind Rezepturen für das RAL DESIGN System und CAPAROL 3D hinterlegt, dessen Farbnamen nichts anderes sind als HLC-Farbwerte (HLC 240 70 20 = RAL DESIGN 240 70 20. Bei Caparol gilt die Reihenfolge LCH, also ist HLC 240 70 20 = Caparol 70 20 240).
Wenn Sie unsicher sind, nehmen Sie den CIELAB-Farbfächer zum Abgleich in den Baumarkt mit.
Im Druck verwenden Sie die angegeben CMYK-Werte. Halten Sie den Prozessstandard Offsetdruck ein. Außerhalb des CMYK-Gamuts verwenden Sie Schmuckfarben (HKS, Pantone).
In der Farbdatenbank können Sie die Farbwerte von über 300 Farbsystemen nachschlagen. Umfassende Berechnungen (Farbvergleiche, Harmonien, PDF Übersichten) stellen wir mit dem DIGITALEN FARBATLAS zur Verfügung.
Ganz und gar nicht! Auch als Nicht-Profi hat man große Vorteile, wenn man seine Farben in CIELAB anlegt.
Farbe wird einfach berechenbar, vor allem mit HLC-Koordinaten. Dank der wahrnehmungsbezogenen Definition stimmen die Rechenergebnisse auch für unser Empfinden. JEDE Farbe und JEDER Zwischenwert kann in CIELAB-Angaben dargestellt werden - nicht nur Gamuts. CIELAB-Farbe ist herstellerunabhängig. CIELAB-Farbe ist universell verwendbar, denn die mathematische Definition kann niemand auf seinen Namen schützen.
Freie Farbe wird Realität!
Farben sind ein Geschenk der Natur, ein Gefühlserlebnis in uns. Unsere Gefühle dürfen niemandem als uns selbst gehören. Die Lizenzierung von Farbe ist ein Widersinn unserer Zeit (siehe hier oder hier oder hier). Die CIELAB-Farbmodellierung bietet die geeignete Grundlage, um ihn aufzulösen. CIELAB ist als mathematische Definition nicht schützbar und hat sich seit Jahrzehnten in den anspruchsvollsten Anwendungsbereichen bewährt.
Dies bedeutet in der Praxis der Farbgestaltung: Mit CIELAB-Farben muss sich der Gestalter nicht von Anfang an für einen Farbenhersteller entscheiden. Die rechnerische Konvertierung in andere Systeme und die Berechnung von Zwischenfarben, Farbvariationen, Komplementärfarben funktionieren gut. Sie dürfen CIELAB-Farbwerte lizenzfrei in jeder Form veröffentlichen - hierbei steht Ihnen kein Marken- oder Urheberrecht im Weg.
"FreieFarbe" ist der Name einer Initiative, die den ungehinderten Austausch von Farbinformation fördern möchte. Hier geht's zur Webseite.