Komplementärkontrast, Bunttonkontrast


"Gegensätze ziehen sich an", weiß der Volksmund.

In gegensätzlichen Farben wohnt Spannung, die sich insgesamt aufhebt, das Ganze wird harmonisch.

Mit CIELAB geht das sehr einfach: Zwei sich im Farbkreis gegenüberliegende Farben bilden den jeweils stärksten Komplementärkontrast. Die Regel ist, 180 Grad zum H-Wert der Ausgangsfarbe hinzuzuzählen. Ist das Ergebnis größer als 360, ist es die darüber hinausgehende Gradzahl. Helligkeit und Sättigung der Ausgangsfarbe bleiben unverändert.

Beispiel 1

Gesucht wird die Gegenfarbe eines Türkis (H=220). 220° + 180° = 400°. Dies sind 40° mehr als der Vollkreis. Also ist das Ergebnis: H=40, ein leicht oranges Rot.

Auf ähnliche Weise lassen sich auch Komplementär-n-Ecke und beliebige Farbkreise erzeugen. Dividieren Sie 360° durch die gewünschte Anzahl an Farben, um die H-Abstände zu ermitteln.

Beispiel 2

Gesucht wird ein Farbensechseck zu Gelb (H=90). Die H-Abstände sind bei 360/6=60 zu setzen. Also ist das Ergebnis: H=90, 150, 210, 270, 330, 30.

CIELAB-Farbkreise werden besonders eindrucksvoll, wenn man die verschiedenen Eigenhelligkeiten der ermittelten H-Werte ebenfalls berücksichtigt.