Farbauswahl
Wie wähle ich eine Vorgabefarbe aus?Auswahl einer Vorgabefarbe in RGB.
Die Auswahl einer Farbe geschieht in den verschiedenen Fenstern auf der linken Seite. Die Farbauswahl kann auch einzeln aufgerufen werden über den rechts oben in der Toolbox befindlichen Button.
Farbwerte
Neben der direkten Zahleneingabe lassen sich die Eingabefelder mit den Pfeiltasten bedienen:
Eingabe | Funktion |
---|---|
Aufwärts | +1 |
SHIFT + aufwärts | +10 |
ALT + SHIFT + aufwärts | +20 (bei L*a*b*: +0,01) |
Analog für Minderung (Pfeiltaste abwärts).
RGB
Die RGB-Farbeingabe ist in fast jeder Software möglich. Da pro R-, G-, und B-Farbwert üblicherweise 1 Byte (8 Bit) verwendet wird, gibt es 256 verschiedene Möglichkeiten pro Farbwert und somit 256³ = 16,7 Mio. mögliche RGB-Kombinationen.
Obwohl dies weit über die vom Menschen unterscheidbare Anzahl an Farbtönen hinausgeht, ist das RGB-Modell doch unzureichend an die menschliche Wahrnehmung angepasst, z. B. rufen geringe RGB-Änderungen in hellen Farbbereichen große Farbveränderungen hervor, in dunklen Farbbereichen nur kleine. Der RGB-Farbraum deckt auch nur einen Teil des sichtbaren Farbraums ab, wie in der Abbildung ersichtlich wird.
Die Abbildung zeigt die äußersten Grenzen des sichtbaren L*a*b*-Farbraums und den darin enthaltenen RGB-Farbraum. In RGB lassen sich viele stark leuchtende Farben nicht exakt abbilden.
Mit frdl. Genehmigung: RWTH-Aachen University, Forschungsgruppe Farbwissenschaft, Prof. Dr.-Ing. Bernhard Hill und Dipl.-Ing. Hendrik Büring
L*a*b*
L*a*b*-Koordinaten nach der Internationalen Beleuchtungskommission (CIE 1976) sind zum heutigen Zeitpunkt der gelungenste Versuch, unser Farbempfinden in Formeln zu gießen. "Empfindung" und "Formeln" mögen einen Widerspruch in sich darstellen, das Modell funktioniert aber recht gut, wie zahlreiche Anwendungsfälle zeigen, auch solche, bei denen es auf hohe Qualität ankommt. L*a*b*-Farben sind heute Standard in der Farbmessung (Farbmetrik), sie sind Grundlage des Farbmanagements, und sie sind in die Farbauswahl zahlreicher Computerprogramme eingebaut. Es ist anzunehmen, dass sich L*a*b immer weiter durchsetzen wird.
Sich L*a*b*-Koordinaten in Farbe vorzustellen, gelingt allerdings nur ungenau und mit viel Übung. Eine intuitive Farbauswahl ist mit L*a*b*-Werten daher nur schwer möglich.
HLC (nicht aber HSB/HSL/HSV)
HLC-Farbwerte, die zu L*a*b* gehörigen Polarkoordinaten, treffen intuitiv verständlichere Aussagen: H=Hue, L=Lightness, C=Chroma – also Farbton, Helligkeit und Sättigung. Geometrisch gesehen ist H der Winkel im CIEL*a*b*-Farbkreis (1-360), L die Höhe (0-100) und C der Abstand von der Mittel– oder Grauachse (0-130). Am besten sichtbar wird dies im Farbatlas-Fenster 3D-Farbraum.
Im Gegensatz zu den meisten Grafikprogrammen ist im DIGITALEN FARBATLAS keine Eingabe von HSB/HSL/HSV-Farbwerten möglich. Dies wäre nicht sinnvoll, und es würde den Anwender nur irritieren. Diese sind eine Umrechnung der RGB-Werte in ihre Polarkoodinaten, ihr Farbraum ist nichts anderes als der RGB-Farbraum und weist daher auch dessen Schwäche der mangelnden Empfindungsmäßigkeit und farblichen Eingeschränktheit auf. Die Bezeichnungen "Hue, Saturation/Value, Brightness/Lightness" (Farbton/Sättigung/Helligkeit) sind zwar inhaltlich analog gemeint, aber zahlenmäßig nicht zu verwechseln mit HLC (Hue/Lightness/Chroma).
Die Farbauswahl in Adobe Illustrator und CorelDRAW bietet zwar Hue, Saturation, Brightness – mit HLC wäre diese systematische Farbvariation aber korrekter. Außerdem ist die Farbvoransicht für die Beurteilung der eingestellten Farbe viel zu klein.
HLC-Variationen liefern bessere Ergebnisse als HSB/HSL/HSV-Variationen, da diese innerhalb der Fehlerhaftigkeit des RGB-Modells stattfinden. Ein Beispiel soll dies verdeutlichen:
Variation der Helligkeit von Sonnengelb in 8 Stufen – in HSB (=HSL/HSV) und in HLC.
In HLC lassen sich darüberhinaus im Gegensatz zu HSB/HSL/HSV auch alle sichtbaren Farbtöne angeben (z.B. auch sehr grelle Orangetöne, welche aber nicht korrekt in der Voransicht angezeigt werden, da hierfür ja eine Umrechnung in RGB stattfinden muss).
CMYK
CMYK ist das subtraktive Farbmodell des Vierfarbendrucks. In CMYK lassen sich weniger Farben darstellen als in RGB – es ist eingeschränkt auf die Druckfarben Cyan, Magenta, Yellow, Black. Diese werden in Prozentwerten eingegeben.
Die Umrechnung in L*a*b* geschieht über das Herausfiltern des jeweiligen Farbfeldes in der handinhandbuch-K-Datenbank, die Bildschirmdarstellung basiert auf der Lab-Messung des betr. CMYK-Feldes im handinhandbuch und dessen RGB-Wandlung – sie ist eine realistische, ja sogar bestmögliche Voransicht des Druckergebnisses.
Farbsystem
Hier lassen sich alle Farbtöne der eingemessenen Farbsysteme anwählen. Alle Farben sind als L*a*b*-Farbwerte hinterlegt. Diese wurden gewonnen aus einer spektralfotometrischen Einmessung der jeweiligen Originalfarben (Fächer, Farbkarten oder ähnliches). Das Vorschaufeld zeigt die L*a*b*-Werte in sRGB (bzw. dem unter RGB-Einstellungen gewählten RGB-Farbraum).
Welche Farbtöne stehen bei einer bestimmten Folienserie von 3M zur Verfügung?
Pipette
Oftmals möchte man Farbwerte eines bestimmten Objektes wissen, das in irgendeinem Dateiformat irgendeines Programms vorliegt. Die Pipette erfasst beliebige RGB-Farbwerte des Bildschirms.
Die Pipette erfasst RGB-Farbwerte in beliebigen Dateien und anderen Programmen.
- Bewegen Sie den Mauszeiger zum Bildschirmbereich, dessen RGB-Werte Sie erhalten möchten.
- Drücken Sie ENTER, um die Auswahl als Vorgabefarbe zu übernehmen.
- Wenn Sie eine Zeile der Ergebnisliste markiert haben, können Sie mit Strg+C die entsprechenden Farbwerte in die Zwischenablage kopieren. Dies ist z.B. sehr praktisch für Webdesign: Kopieren Sie Hex-Farbwerte direkt in Ihren Quellcode.
- Mit Strg+A+C kopieren Sie alle Farbwerte der Ergebnisliste in die Zwischenablage.
- Die Pipette blockiert die Zwischenablage.
- Sie kann lediglich RGB-Werte aufnehmen.
- Der Aero-Modus in Windows 7 muss ausgeschaltet sein, da er die Pipette zu sehr verlangsamt.
- Die aufgenommenen RGB-Farbwerte werden durch ein eingeschaltetes Farbmanagement verzerrt.
Arbeiten Sie mit unserer Pipette z. B. in Photoshop oder anderen farbmanagementfähigen Programmen, werden Sie möglicherweise feststellen, dass die RGB-Werte, die Sie dem Dokument entnehmen, sich von denen unterscheiden, die die programmeigene Pipette anzeigt. Ist dies der Fall, deaktivieren Sie das Farbmanagement oder verwenden Sie innerhalb vom jeweiligen Programm dasselbe Profil, wie dem Monitor zugewiesen ist. Ist dem Monitor kein Profil zugeordnet, wählen Sie sRGB als Arbeitsfarbraum aus.
Easy Matching
Ziehen Sie die Maus zur gewünschten Farbe – Easy Matching bietet eine ebenso effektive wie intuitive Möglichkeit der Farbauswahl.
Farberzeugung leichtgemacht mit Easy Matching
Eingabe | Funktion |
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ALT + Horizontales Ziehen mit der Maus | Variation des H-Wertes (Basisfarbton) |
Vertikales Ziehen mit der Maus | Variation des L-Wertes (Helligkeit) |
Horizontales Ziehen mit der Maus | Variation des C-Wertes (Buntheit) |
Die programminterne Farbanpassung aufgrund der Mausbewegungen geschieht im CIELAB-Farbmodell. Dies hat gegenüber dem RGB-Modell (HSB-Variation) entscheidende Vorteile:
- weitaus stimmigere Farbveränderungen
- höhere Feinheit im Pastellbereich
Easy Matching wurde auch als separates Fenster programmiert. Weitere Informationen finden Sie auf der Hilfeseite zum Easy Matching-Fenster..