Nächste Farben
Welcher Farbton aus Farbsystem B entspricht einer Vorgabefarbe aus Farbsystem A?Dieses Fenster ermöglicht alle denkbaren Farbsystemvergleiche. Fragen wie z. B.: Welche Lackfarbe entspricht einer gegebenen Druckfarbe, welche CMYK-Werte im Offset– oder Zeitungsdruck werden dafür verwendet, usw. lassen sich hier schnell und einfach beantworten. Mit der Pipetten-Farbeingabe können Sie auch in einer fotografierten Fassade die passenden Farben finden. Es sind alle denkbaren Richtungen möglich – und das Fenster leistet noch mehr!
So finden Sie Vergleichsfarbtöne aus einem Farbsystem
- Geben Sie links die Ausgangsfarbe an.
- Wählen Sie rechts eine Farbsystemgruppe und das gewünschte Farbsystem.
- Es werden die drei nächstliegenden Farbtöne dieses Systems und ihr jeweiliger Farbabstand ΔE zur Ausgangsfarbe angezeigt.
Welche 3M-Folie entspricht einer Caparol-Farbe?
Gruppenvergleich
Sie können auch mehrere Farbsysteme (Systemgruppen) nach einer Vorgabefarbe durchsuchen. Hierbei werden zunächst die drei besten Vergleichsfarben angezeigt. Mit Klick auf das Listensymbol erscheint eine Liste, in der die besten Ergebnisse jedes Farbsystems aufgeführt werden.
So finden Sie CMYK– oder druckerspezifische RGB-Werte zu einer Vorgabefarbe
- Geben Sie links die Ausgangsfarbe an.
- Wählen Sie rechts den Farbbestandstyp "RGB Drucktabellen" oder "CMYK Drucktabellen" und den gewünschten Atlas.
- Es werden die drei nächstliegenden Farbfelder des Atlasses und ihr jeweiliger Farbabstand ΔE zur Ausgangsfarbe angezeigt.
- Zusätzlich wird die Position des Vergleichsfeldes im Atlas angegeben (Seite, Zeile, Spalte).
Achtung: "RGB Atlanten" liefern keine allgemeingültigen RGB-Werte, sondern optimierte RGB-Werte für den Ausdruck auf bestimmten, farblich vom RGB-Standard abweichenden Druckern. Hier liegen Ausdrucke und Einmessungen der RGB-Atlasdatei zugrunde (diese Datei wird unter "PDF Testdateien" in mehreren Varianten mitgeliefert).
Die Checkbox "Optimum berechnen"
Ist das Zielfarbsystem ein RGB– oder CMYK-Atlas, berechnet das Programm einen Mittelwert aus den drei nächstliegenden RGB– oder CMYK-Farbfeldern. Ist das Zielfarbsystem ein Farbsystem, berechnet es einen Mittelwert aus sRGB-Farbwerten der drei nächstliegenden Farbtöne. Dieser Mittelwert ist umgekehrt proportional gewichtet nach dem Fehler ΔE, den die Farbfelder bezüglich der Vergleichsfarbe aufweisen. Das bedeutet: Ein Farbfeld mit geringer Abweichung fließt stärker in den Mittelwert ein als eines mit größerem ΔE. So ergibt sich eine zuverlässig arbeitende und hochexakte Vergleichsfarbe.
"Optimum berechnen" funktioniert nur, wenn die Ausgangsfarbe innerhalb des Farbbereichs des Zielsystems liegt. Für Farben außerhalb des darstellbaren Farbbereichs (z. B. Leuchtfarben) macht die Mittelwertberechnung keinen Sinn.
Eine Munsell-Farbe wird in CMYK gewandelt. Im mitgelieferten CMYK-Atlas kann der Farbton auf Seite 36, Zeile 10, Spalte 15 nachgeschlagen werden.
Die CMYK-Regler
Hiermit kann der minimale und maximale Farbauftrag in Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz einzeln sowie der maximale Gesamt-Farbauftrag C+M+Y+K gesteuert werden.
Anwendungsbeispiel: Möglichst reine Buntfarbe
Für möglichst reine Buntfarben können Gegenfarben und Schwarz sinnvollerweise aus der Berechnung eliminiert werden.
Soll beispielsweise ein möglichst reines Orange gedruckt werden, ist es sinnvoll, Cyan und Schwarz auszuschließen. Beide haben in Orange nichts zu suchen, da sie die Farbintensität behindern. Ebenfalls sollte Gelb auf 100% gestellt werden – so verhindert man ein unschönes Gelb-Raster.
Die Einstellungen wären somit: Cmax = 0, Mmin = 0, Mmax = 100, Ymin = 100, Kmax= 0
Anwendungsfall: Schwarzaufbau, Unterfarbenreduktion, Unbuntaufbau
Aus Kostengründen oder um möglichst geringen Farbauftrag zu erreichen (besseres Trocknungsverhalten) ist es oft wichtig, CMY zugunsten von Schwarz zu reduzieren. Hierfür gibt es die Verfahren UCR und GCR:
Verfahren | Beschreibung |
---|---|
UCR: Under Color Removal, Unterfarbenreduktion | Hier werden die Druckfarben Cyan, Magenta und Gelb nur in neutralen Bereichen (d. h. nur in grauen Farben, also in Bereichen mit etwa gleichem Anteil an Cyan, Magenta und Gelb) durch Schwarz ersetzt. |
GCR: Grey Component Replacement, Unbuntaufbau | Hier werden Anteile von Cyan, Magenta und Gelb sowohl in farbigen als auch in neutralen Bereichen durch schwarze Druckfarbe ersetzt. Dieses Verfahren reicht weiter als UCR, da es nicht nur für Grau gilt, sondern für beliebige Farbtöne mit einem gemeinsamen Anteil von CMY. |
Der Ersatz des Grauanteils durch Schwarz hat jedoch auch Nachteile. Die Farbbrillanz lässt nach, graue Anteile wirken immer etwas "flacher". Daher ist es z. B. bei Hauttönen oder möglichst natürlichen Farbtönen vorteilhafter, diese ohne Schwarzanteil zu drucken (UCR).
Wie werden die CMY-Anteile sinnvoll durch Schwarz ersetzt? Hier das UCR Verfahren in Photoshop.
Es ist also oft ein Kompromiss zu finden zwischen:
- mehr schwarz, weniger CMY: geringere Kosten, höhere Farbstabilität, weniger Druckprobleme
- mehr CMY, weniger schwarz: höhere Natürlichkeit der Farbe
Die K-Tonwertzunahme des DCS BOOK Professional in Photoshop.
Mit dem Regler kann dies gesteuert werden. Es werden nur Farben mit Schwarzanteil innerhalb des gewählten Intervalls berücksichtigt.
Achtung: Auch, wenn der DIGITALE FARBATLAS dies zulässt, ist es natürlich sinnlos, beispielsweise eine bunte Farbe mit hohem minimalem Schwarz erzeugen zu wollen, oder auch ein dunkles Grau ohne Schwarzanteil. In der Vorschau der Druckergebnisse wird dies sofort deutlich.
Der Regler "Maximum C+M+Y+K"
Hohe Anteile von CMYK ergeben dunkle Farbtöne, es gibt hierbei aber Grenzen: Je höher der Gesamtfarbauftrag (C+M+Y+K) ist, umso länger dauert die Trocknung des bedruckten Papiers. Der Gesamtfarbauftrag sollte daher je nach Papiersorte 200-350% nicht überschreiten.
Die erste Version des ICC-Profils "ISO Coated V2" enthielt bis zu 330% Farbauftrag, eine zweite Version "ISO Coated V2 300" geht lediglich bis 300%. Nach einer Kurzrecherche bei Druckereien können wir in etwa die nachstehenden Werte empfehlen:
Papier | Farbauftrag |
---|---|
Gestrichene Papiere | 300-320% |
Ungestrichene Papiere | 260-300% |
Zeitungsdruck | 240-260% |
Wichtig ist dieser Regler vor allem für Berechnungen mit den DCS-BOOK-Datenbeständen, denn deren Farbfelder reichen bis zu 400% Farbauftrag. Bei den handinhandbuch-Daten werden maximal 350% erreicht.
Tipps
Fragen Sie in Ihrer Druckerei nach, oder gehen Sie mit den folgenden Werten auf Nummer sicher: Für ein sattes Schwarz wird nie 400% Farbauftrag empfohlen, sondern ein CMYK(50 0 0 100) oder CMYK(0 0 50 100) (kältere oder wärmere Nuance).
Optische Dubletten eliminieren
Diese Funktion steht nur bei den DCS BOOK Datenbeständen zur Verfügung. Eine Vielzahl von CMYK-Farbfeldern der DCS BOOKs hat ein gleichartiges Aussehen. Vor allem für dunkle, wenig gesättigte Farbtöne existiert eine Vielzahl möglicher CMYK-Werte. "Optische Dubletten eliminieren" lässt gleich aussehende CMYK-Werte mit höherem Schwarzanteil bei der Berechnung außen vor.
Sind die Farbvergleiche und Farbwerte wirklich exakt?
Wenn wir CMYK-Werte zu einer bestimmten Farbe suchen, verlassen wir uns im Allgemeinen nicht auf Software. Wir nehmen einen nach Druckstandard gedruckten CMYK-Atlas zur Hand und suchen, unter Tages– oder Normlicht, das am besten übereinstimmende Farbfeld. Der DIGITALE FARBATLAS macht das Gleiche – nur weitaus schneller!
Die Software berechnet für alle CMYK-Farbfelder den Farbabstand zur Vorgabefarbe und zeigt uns diejenigen, bei denen der Abstand am geringsten ausfällt. Die Präzision ist dem geschulten Auge ebenbürtig. Man kann das Ergebnis anhand des mitgelieferten Atlasses überprüfen.
Im Hintergrund des DIGITALEN FARBATLAS ist eine Datenbank, in der spektralfotometrische Messwerte sämtlicher Farben aller Farbsysteme und -atlanten hinterlegt sind. Diese Datenbank war und ist ein großes Stück Handarbeit: Beim handinhandbuch waren ca. 18000 Farbfelder einzeln einzumessen, beim DCS BOOK Professional 65000, viele Farbsysteme haben mehr als 1000 Farbtöne. Die Farbwertedatenbank ist der eigentliche Kern der Software, sie macht den Wert des DIGITALEN FARBATLAS aus – durch sie werden die Farbberechnungen sehr exakt.
CMYK-Werte lassen sich z.B. auch in Photoshop ermitteln. Dabei findet die CMYK-Berechnung über ein ICC-Profil statt. In diesem Profil sind zwischen 400 und 1500 Stützpunkte hinterlegt, die das Ergebnis einer Einmessung eines Testcharts sind. Die Umwandlung filtert die nächstliegenden Stützpunkte heraus und interpoliert Zwischenwerte. Unser DIGITALER FARBATLAS funktioniert genauso, hat aber im Fall handinhandbuch ca. 5.000 CMYK-Stützpunkte zur Verfügung, beim DCS BOOK Pro sind es ca. 65.000!
Über den Farbabstand ΔE
Der Farbabstand ΔE basiert auf der Definition der Internationalen Beleuchtungskommission (Commission Internationale de l'Eclairage; CIE) von 1976 und ist ein gebräuchliches Maß für Farbabweichungen. Grundsätzlich gilt die Regel, dass die Übereinstimmung zweier Farben umso besser ist, je geringer der Farbabstand ΔE ausfällt. Die Berechnung liefert die im CIELAB-Farbraum nächstliegende Vergleichsfarbe. Es gilt die nachstehende Qualitätsbeurteilung.
ΔE | Qualität | Die zwei Farben sind ... |
---|---|---|
< 0,5 | * * * ++ | fast nicht unterscheidbar |
< 1 | * * * + | für das geübte Auge unterscheidbar |
< 2 | * * * | unterscheidbar |
< 5 | * * | leicht verschieden |
< 10 | * | verschieden, aber noch ziemlich ähnlich |
≥ 10 | - | deutlich verschieden |
Diese Beurteilung hat allerdings nur ungefähren Charakter. So ist das Auge beispielsweise in hellen, ungesättigten Bereichen weitaus empfindlicher als in dunklen oder stark gesättigten Farbbereichen. Mit anderen Worten: ΔE = 2 führt bei Pastellfarben zu einer deutlich abweichenden Farbe, während dies bei dunklen Farbtönen kaum feststellbar ist. Ähnlich verhält es sich im Orange– und Gelbbereich – auch hier ist das Auge empfindlicher als es der ΔE-Wert zunächst aussagt.
In manchen Fällen, vor allem bei größeren ΔE-Werten, werden Vergleichsfarben ermittelt, mit denen das visuelle Empfinden nicht einverstanden ist. So findet der Farbatlas z. B. für ein HKS 18K (L=25; a*=64; b*=5) den RAL Farbton 4004 Bordeauxviolett. Das Auge würde hier eher auf RAL 3004 Purpurrot tendieren. Der Effekt liegt vor allem daran, dass die Abstandsformel Helligkeit und Buntheit der Farbe ebenso stark in die Bewertung einbezieht wie ihre Buntart: HKS 18 K und RAL 4004 Bordeauxviolett stimmen in Buntheit und Helligkeit tatsächlich gut überein. Weiterhin zieht eine Farbtonabweichung im inneren Bereich des CIELAB-Farbraums (bei weniger bunten Farben) nur geringe Farbabstands-Unterschiede nach sich, obgleich Farbunterschiede deutlich sichtbar sind.
Unsere Messbedingungen
Unsere bei der Ermittlung der CIELAB-Farbwerte geltenden Messbedingungen sind bestmöglich auch für Vergleichsfarben einzuhalten, um exakte Ergebnisse zu erzielen:
- Messgerät: Techkon SP 810 Lambda
- Normlicht D65
- Normalbeobachter nach CIE 1964